Die Farbe Grün symbolisiert Natürlichkeit, Hoffnung, Zuversicht, Frische, Gesundheit und Jugend – genau wie unser Grünkohl.

Lektion 6: Kohle Kunst

Shades of Green

Vor rund 20.000 Jahren, als es noch keine Möbelhäuser gab, verschönerten Menschen mit Kohlezeichnungen ihre Höhlen. Diese tristen Zeiten sind vorbei. Heute steht uns die gesamte Farbpalette zur Verfügung. Allen voran: wunderbares, frisches Grün. Diese Farbe ist mehr als die Mischung aus Gelb und Blau. Grün symbolisiert Natürlichkeit, Hoffnung, Zuversicht, Frische, Gesundheit und Jugend.

Farbpsychokohlogie

Wir alle freuen uns über die ersten grünen Gräser im Frühling. Oder den Grünkohl im Winter. Der Wald ist die grüne Lunge. Das Chlorophyll der Pflanzen ist unsere Lebensgrundlage und liefert uns Luft zum Atmen. In unseren Breitengraden ist Grün Alltag, haben wir doch so viel davon.

In Wüstenregionen bedeutet Grün Wohlstand, Fruchtbarkeit und Leben, dort ist das Paradies grün. Grün heißt gesund und frisch. In China ist Grün die Symbolfarbe für langes Leben und Barmherzigkeit. Auf mittelalterlichen Bildern tragen christliche Heilige oft Grün, weil Grün Leben bedeutet und für den Heiligen Geist steht. Deshalb tragen Apostel oft Grün – und Bischöfe in ihrem Wappen einen grünen Hut.

Oldenburger Leseratten

...verschlingen am liebsten Grünkohl-Titel, das beweist die Hitliste der am häufigsten ausgeliehenen Werke unserer örtlichen Bibliothek.

Darunter:

•    Lebewohl Edler von Landflucht, Gotthelf    
"Die Grünkohltafel zum Friedensschluss des Dreißigjährigen Krieges" Münster/Osnabrück 1649, redigierte Neuausgabe Rostock 1987


•    Millaut, Guide de    
"Kein Stern ohne Kohl", Paris 1995 (deutsch Oggersheim 1997)


•    Obermann, Reinhold    
"Es grünt so grün – oder: Warum das Libretto zu „MyFair Lady“ unvollständig blieb", Dissertation Göttingen 1962


Das schönste, inspirierendste, tiefste, interessanteste Grün ist für uns immer noch das Grünkohlgrün!

Dasselbe in Grün

Wir von der Grünkohl-Akademie Oldenburg versichern Ihnen: Grün ist das neue Grau. Nach der „Shades of Grey“-Trilogie wird Grün die Literaturszene neu aufmischen, denn Grün ist Sinnlichkeit pur. Hier die Vorschläge unseres Institutes für Germanistik für garantierte Bestseller:

Hellgrün (Mädchen entdeckt die Liebe)
Dunkelgrün (Verpasste Energiewende)
Pastellgrün (Schöner wohnen)
Blaugrün (Alkohol ist keine Lösung)
Gelbgrün (Oldenburger Eifersuchtsdrama)
Mintgrün (Atemtherapie für schwere Zeiten)
Zitronengrün („Schatz, ich bin sauer“-Kommunikation für Paare)
Apfelgrün (Führ mich nicht in Versuchung!),
Erbsengrün (Strategien gegen Pingeligkeit)
Blattgrün (Wenn der Grünkohlschädling gnadenlos zuschlägt)
Moosgrün (Finanzkrise – und nun?)
Olivgrün (AmoreItaliana)
Grasgrün (Schatz, woher kommt der Fleck auf Deiner Hose?)
Waldgrün (Kuckuck!)
Tannengrün (Der depressive Weihnachtsbaum)
Smaragdgrün (1001 Kohltouren)
Jadegrün (Best of Kohlfuzius)
Lodengrün (Eine Woche Grünkohl – und die Lederhose passt wieder)
Giftgrün (Romeo und Julia von Oldenburg).

Das schönste, inspirierendste, tiefste, interessanteste Grün ist für uns immer noch das Grünkohlgrün!

Kohlventionen und Regeln

Liebe Studierende der Grünkohl-Akademie Oldenburg, Kunstgeschichte besteht – wie es das Wort richtig sagt – aus Geschichten. Und die haben eine hohe Symkohlkraft, wie die folgenden brandneuen Theorien aus unseren Reihen zeigen. Gehen Sie mit Kohlzentration ans Werk, und gewinnen Sie überraschende Erkenntnisse.

Ein Stillleben ist, wie der Name schon sagt, die Abbildung von allem Reglosen. Praktisch, denn solche „Modelle“ können nicht weglaufen und sind in jedem Haushalt zu finden. Diese Art der Malerei war schon immer populär, zum Beispiel als prächtig arrangiertes Blumenstilleben.

Um ihren manchmal doch simplen Motiven eine Bedeutung zu geben, behaupteten die Künstler ganz einfach, die Schönheit des Alltags wiederzugeben. Um den Kunstliebhaber bei der Stange zu halten, versteckten sie in ihren Bildern Symbole. Tote (Tier-)Köpfe oder verschrumpeltes Obst als „Memento Mori“ (steht für: Bedenke, dass Du sterben musst!) sollten den Betrachter dazu anhalten, ein braves, gefälliges Leben zu führen.

Von Ihnen verlangen wir das natürlich nicht, liebe Studierende der Grünkohl-Akademie Oldenburg. Aber ein bisschen Kunstgeschichte muss sein. Schlendern Sie im Folgenden doch einfach mal mit uns durch das Oldenburger Landesmuseum Kunst & Kultur.

Esskohltour

Literatur in Wurstform: Der Schweizer Künstler Daniel Spoerri widmete sich in den sechziger und siebziger Jahren ganz dem Essen. Er kochte und konservierte die Reste von Mahlzeiten. Diese stellte er aus. Damit wollte er Alltagswelt zur Kunst erheben. Spoerri spricht uns von der Grünkohl-Akademie Oldenburg aus dem Herzen: Jede Grünkohl-Tafel ist ein Augenschmaus und sollte konserviert werden! Praktischer Nebeneffekt: nie mehr abwaschen!

Noch ein Vertreter der sogenannten „Eat Art“ war Dieter Roth. Um 1961 stellte er fast 50 „Literaturwürste“ her, für die er Buch- und Zeitschriftenseiten verwurstete, unter anderem „Die Blechtrommel“ von Günter Grass und die gesammelten Werke von Hegel.

Oldenburger Pinkel: garantiert 100% literaturfrei, da sonst schlecht verdaulich

1982 nahm Joseph Beuys das Konzept wieder auf und schmierte in der Düsseldorfer Kunstakademie Butter an die Wand. Ein pflichtbewusster, nichtsahnender Hausmeister entfernte diese Sauerei und löste einen Skandal aus.

Patrick, Künstler: Der berühmte bildende Künstler Horst Janssen kam aus Oldenburg, deshalb haben wir ihm hier ein prächtiges Museum erbaut. Eines seiner Bücher, Querbeet, enthält seine gesammelten Gedichte und Reden. Der Titel, so unsere Germanisten, bringt seine Liebe zum Grünkohl zum Ausdruck.

Picassos Grüne Periode

Um 1900 hat Picasso in Paris viele Bilder in Blautönen gemalt. Man spricht von seiner Blauen Periode. Viele sagen, dass diese Farbe Ausdruck seiner Einsamkeit in der Fremde war. Wir von der Grünkohl-Akademie Oldenburg sagen: Bei uns wäre Picasso das nicht passiert, auf einer Grünkohltour hätte er sofort Anschluss gefunden. So richtig Furore machte Picasso dann auch erst mit Grün, wie wir finden. Sein Bild „Akt mit grünen Blättern und Brüsten“ ist nämlich mit einem Wert von 80 Millionen Euro eines der teuersten Bilder der Welt.